Deutsche Beamte scheinen einem kleinen „Draufgeld“ nicht immer abgeneigt (hier), und zwar eher in einem verstärktem Ausmaß, wie aktuelle Erhebungen von Transparency International zeigen. Auch die Verquickung von Politik und Lobbyisten wird kritisiert.
Zunächst sei zur Beruhigung aber klar gestellt, dass Deutschland insgesamt zu den Ländern gehört, die eher weniger Probleme mit Korruption haben. So belegt Deutschland im sog. „Korruptionswahrnehmungsindex“ den zehnten Platz (von 176 Ländern) – also einen positiven Spitzenplatz. Allerdings zeigt die Posse um eine Neuregelung der Abgeordnetenbestechung, die mehr als zehn Jahre in Anspruch nahm (s. hier), dass die Vermeidung von Korruption nicht gerade zu den Prioritäten im öffentlichen Sektor gehören.
Dementsprechend nehmen laut der Deutschland-Sektion von Transparency International die „Sorgen um Integrität der deutschen Wirtschaft zu.“ Und, dass, obwohl das geltende Korruptionsstrafrecht Ende 2015 auch in Bezug auf Amtsträger (also auch Beamte) wesentlich verschärft wurde (s. dazu hier).
Transparency International (Deutschland) – Jahresbericht 2016