Zu oft habe ich an dieser Stelle schon über mögliche Trendwenden bei der Zahl der Unternehmensinsolvenzen philosophiert (s. nur hier und hier), als dass ich an diese Frage nicht mit einer gesunden Skepsis herangehen würde. Angesichts eines schrumpfenden BIP und trüber Aussichten auch für das kommende Quartal (näher dazu hier) könnte aber der Mai 2019 tatsächlich eine Trendwende bei den Unternehmensinsolvenzen markieren:
Nachdem die Zahl der Unternehmen, die den Gang zum Insolvenzgericht antreten mussten, sich im April 2019 noch um 2,3% verringerte (hier), ist sie im Mai 2019 erstmalig seit einer gefühlten Ewigkeit wieder gestiegen, dann aber auch gleich um 3,3% (YoY), wie Destatis mitteilte.
Insolvenz- und Restrukturierungsexperten gehen auf Grund der prekären Lage der deutschen Wirtschaft jedenfalls von langfristig steigenden Zahlen aus (hier). Auch bestätigt die aktuelle Insolvenz des Automobilzulieferers Eisenmann (hier), dass die Krise im Automotive-Sektor zumindest nicht schwächer wird.
Ich könnte mir vorstellen, dass die Zahl der Unternehmensinsolvenzen mit Beginn der Herbstbelebung noch einmal rückläufig ist, aber im kommenden Winter dann nachhaltig steigt.