Obgleich Die Welt noch in den letzten Tagen dekretierte: „Im Oktober kommt die Pleitewelle“ (hier), lassen die neuesten Zahlen von Destatis mit einem (prognostizierten) weiteren Rückgang der (eröffneten) Regel-Insolvenzverfahren um -35% (hier) keine Welle erkennen. Nirgends. Nicht mal ein Wellchen.
Nach vorläufigen Erhebungen von Creditreform soll die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im Jahr 2020 deutlich um 13,4 Prozent auf 16.300 Fälle (2019: 18.830) gesunken sein (hier). Jetzt soll die große Welle nach derselben Die Welt nun „im Frühjahr“ kommen (hier). Angesichts der neuesten Verlängerung der Aussetzung der Insolvenzantragspflicht zunächst bis Ende Januar 2021 (hier), die wahrscheinlich im Wahljahr 2021 nicht die letzte gewesen sein dürfte, erneut eine gewagte Prognose. Denn auch wenn in der Liste der insolventen Unternehmen mit MIFA erneut ein prominenter Name auftaucht (hier) und man das nächste Scheitern von Galeria Karstadt schon zu fühlen scheint (hier), dürfte sich die Masse der Krisen-Unternehmen doch „bequem“ im Krisenmodus eingerichtet haben. Inwieweit die GF nach der Krise dann auch damit vor dem BGH durchkommen, wird sich erst in einigen Jahren zeigen.
Dagegen dürfte sich mit dem Verabschiedung des Gesetzes zur weiteren Verkürzung der Restschuldbefreiungsphase (hier) der „Stau“ von Insolvenzanträgen für natürliche Personen (2020: -28% bis September gegenüber Vorjahr, s. erneut hier) geradezu „tsunamiartig“ auflösen – wohl sehr zum Leidwesen der Insolvenzverwalter.