Nachdem die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im Mai erstmals seit Monaten wieder im Vorjahresvergleich gestiegen war (hier), ist sie im Juni 2019 nicht nur wieder zurückgegangen, sondern mit -14,3% (YoY) gleich wieder richtiggehend „abgestürzt“ (wobei ich angesichts der starken Schwankungen eher von statistischen Problemen ausgehe). Im gesamten ersten Halbjahr 2019 ging die Zahl der Unternehmensinsolvenzen damit – von einem sowieso schon geringen Ausgangsniveau – noch einmal um -3,7% auf noch 9.604 Fälle zurück.
Gerade Großinsolvenzen sollen dabei stark rückläufig sein (hier). Unter den in diesem Bereich immer wieder angemeldeten Insolvenzen stechen allerdings die der Großbäckereien hervor. Die Wirtschaftswoche klärt ganz anschaulich über die Hintergründe der Pleitewelle in dieser Branche auf (hier).
Trotz (noch) zurückgehender Insolvenzzalen ist der Markt aber insgesamt und vor allen Dingen international alles andere als ruhig: Nach dem Hickhack um den (internationalen) Gerichtsstand der damaligen Air-Berlin-Tochter Niki (s. näher hier) hat nunmehr das AG Düsseldorf in einem anderen Fall die Zuständigkeit an sich gezogen („Galapagos“, hier). Derweil hat mit Aigle Azur ein weiterer Billigflieger den Gang zum Insolvenzrichter antreten müssen (hier) und auch Norwegian kämpft ums Überleben (hier). Weitgehend unbeachtet von der Öffentlichkeit läuft sich mit der Unicredit scheinbar auch schon wieder die erste Großbank warm, um ausgefallene Kredite zu verkaufen (hier).
Es bleibt also spannend und angesichts einer sich immer weiter eintrübenden Wirtschaft gehe ich auch weiterhin davon aus, dass die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im zweiten Halbjahr zumindest nicht weiter absinken wird.