Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist zum Jahresende überraschend gestiegen – zunächst um 1,0% im Oktober und gar um 5,6% im November 2017. Angesichts des vorherigen Einbruchs der Insolvenzzahlen von in der Spitze bis zu -14.2% im September 2017 würde ich diese Steigerung noch nicht als Trendwende, sondern eher immer noch als statistisch bedingt ansehen. Auch angesichts der aktuell stabilen deutschen Wirtschaft (s. näher hier) sollten sich die Zahlen in den nächsten Monaten zumindest auf diesem (sehr niedrigen) Niveau stabilisieren.
Derweil sinken die Befriedigungsquoten für Gläubiger weiter: Während die sog. Insolvenzquote für bis Ende 2014 abgeschlossene Verfahren nach Angaben von Destatis durchschnittlich noch 2,6% betrug, sank sie für Verfahren, die bis Ende 2015 beendet wurden, auf durchschnittlich nur noch 2,2%. Auch wenn die Quote bei Unternehmensinsolvenzen mit 3,9% höher liegt, so ist auch diese Quote gegenüber dem Vorjahr um 1,1% gesunken.
Auch scheint sich die Zahl der im Rahmen eines Insolvenzverfahrens sanierter Unternehmen zu verringern, insbesondere, wenn sie kleiner sind: Während bei Verfahren mit Forderungen ab 5 Millionen Euro 31,3 % der Unternehmen saniert werden konnten, gelang dies bei Unternehmen mit Forderungen unter 50 000 Euro nur in 1,2 % der Fälle.