Nach Erhebungen von Creditreform gingen die Unternehmensinsolvenzen im ersten Halbjahr 2016 um weitere 6,8 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf nunmehr 10.750 zurück.
Creditreform sieht die Gründe für den aktuellen Tiefststand bei der anhaltend guten Wirtschaftslage, in einem günstigen Finanzierungsumfeld sowie einer verbesserte Ertrags- und Eigenkapitalsituation der Unternehmen. Auch führe das seit Jahren stagnierende Gründungsgeschehen zu eine geringeren Anzahl der tendenziell insolvenzanfälligeren jungen Unternehmen.
Gerade das letzte Argument lässt bei der Tageszeitung Die Welt denn auch die Alarmglocken schrillen: Die geringe Zahl von Insolvenzen sowie die Gründungsmüdigkeit würden die volkswirtschaftliche Erneuerung bremsen, so die Zeitung unter Zitierung etlicher Experten. Auch spielen die günstigen Finanzierungsbedingungen durchaus aus eine zwiespältige Rolle, denn so könnten sich Unternehmen auf dem Papier verbessern, ohne wirklich wettbewerbsfähiger zu werden. Angesichts dieser Argumentation fühlt man sich doch an die Zeiten der letzten Finanzkrise erinnert, als bei solchen Verhältnissen von „Zombie-Firmen“ die Rede war.