Die Anzahl der Unternehmens-Insolvenzen dürfte mit 20.200 im Jahre 2017 auf den tiefsten Stand seit 1994 gefallen sein, wie Creditreform bereits im Dezember schätzte. Damit wäre die Zahl im Jahresdurchschnitt um weitere 6,3% gesunken – nachdem der Rückgang, etwa im September mit -14,2%, in einigen Monaten sogar im zweistelligen Bereich lag. Da wirkt die gerade von Destatis bekannt gegebene Steigerung der Unternehmensinsolvenzen von +1,0% für Oktober 2017 eher wie ein statistischer Ausrutscher, denn wie der Beginn einer tatsächlichen Trendwende.
Auch für 2018 gehen die Prognosen von einem weiteren Absinken der Insolvenzahlen aus – angesichts der durchgängig positiven Wirtschaftsprognosen für das laufende Jahr auch durchaus schlüssig. Das wäre aber auch besser so, denn, wie Creditreform ebenfalls zum Jahresende berichtete – sind zumindest 15% der deutschen Unternehmen sog. „Zombies“ (hier). Allgemein versteht man darunter solche „untoten“ Firmen (und Banken!), deren Erträge (vor Steuern!) noch nicht einmal die Zinsen für den Finanzdienst erwirtschaften. Angesichts dieser Zahlen kann man sich die Auswirkungen etwaig steigender Zinsen auf die reale Finanzierungssituation deutscher Firmen gut ausmalen – und es ist schon fast vernachlässigenswert, dass die Zahl dieser „Zombie-Firmen“ bei einem Zinsanstieg sogar noch wachsen würde.